Haftpflichtversicherung-Vergleich: Das sind die besten Tarife 2023
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Haftpflichtversicherung-VergleichDas sind die besten Haftpflicht-Tarife 2023
Die Haftpflicht zählt zu den wichtigsten Versicherungen für Verbraucher. Worauf Versicherte achten sollten und welche Tarife im Ranking überzeugen.
Unter Jugendlichen sind Schäden an Smartphones häufig ein Fall für die Versicherung.
(Foto: dpa)
Köln Mit großem Abstand auf Platz eins der Schadensfälle bei jungen Haftpflichtversicherten ist die Beschädigung eines Smartphones eines Freundes oder Bekannten. 24 Prozent der Schadenmeldungen von Menschen unter 25 Jahren gehen auf das Smartphone zurück.
Der finanzielle Schaden ist dabei nicht besonders hoch. Bei einem Brand oder einen Unfall kann er dagegen schnell in die Millionen gehen.
„Die Haftpflichtversicherung ist für die meisten Menschen ein Muss. Sie schützt vor dem Risiko eines finanziellen Ruins“, sagt Michael Franke, Geschäftsführer der Ratingagentur Franke und Bornberg. Die Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die der Versicherte am Eigentum von anderen oder auch an deren Gesundheit zufügt.
Haftpflichtversicherung-Vergleich: Welche ist 2023 die beste?
Die Haftpflichtversicherung ist nicht teuer. Ein Top-Versicherungsschutz kostet für eine Familie pro Jahr zwischen 50 und 96 Euro.
Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat für das Handelsblatt den Markt für Haftpflichtversicherungen durchleuchtet. In Summe wurden 47 Tarife analysiert. Davon werden 15 mit der Höchstnote „sehr gut“ ausgezeichnet. Die Versicherungsexperten gehen von einer Versicherungssumme in Höhe von mindestens zehn Millionen Euro aus. Bei manchen Anbietern liegt sie sogar bei 50 Millionen Euro. Die mit „sehr gut“ bewerteten Tarife bieten einen Topschutz, also erstklassige Leistungen und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Haftpflicht: Forderungsausfalldeckung inklusive
Alle Tarife schließen eine Forderungsausfalldeckung ein. Sie kommt für Schäden auf, die ein Dritter verursacht hat, der selbst keine Haftpflichtversicherung besitzt und der den von ihm verursachten Schaden nicht begleichen kann. „Schließlich gibt es keine Pflicht eine Haftpflichtversicherung zu besitzen“, sagt Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Verbraucherschützer fordern diese Pflicht schon länger. Immerhin jeder vierte Bundesbürger besitzt nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) keine Haftpflichtversicherung.
Die Methodik für Haftpflichtversicherungen
Die Ratingagentur Franke und Bornberg geht in einem der Musterfälle von einer Familie mit zwei Kindern aus. Der Versicherungsnehmer ist 38 Jahre alt. Alle Familienmitglieder sind versichert. Die untersuchten Policen haben eine Deckungssumme von mindestens zehn Millionen Euro. Schäden durch deliktunfähige Personen sind eingeschlossen. Die Policen sind mit einer Forderungsausfalldeckung ausgestattet: Der Versicherer kommt für die von einem Dritten verursachten Schäden auf, der selbst keine Haftpflichtversicherung besitzt und für die Kosten nicht aufkommen kann. Eingeschlossen sind auch Schäden für Gefälligkeitshandlungen: Wenn der Versicherte zum Beispiel im Urlaub auf die Wohnung des Nachbarn aufpasst und dabei eine wertvolle Vase versehentlich fallen lässt. Eine Selbstbeteiligung fällt nicht an.
Die qualitative Bewertung der Policen anhand zahlreicher Kriterien macht 70 Prozent der Gesamtnote aus. Dafür ist das Rating von Franke und Bornberg entscheidend. Die Preise der Policen machen 30 Prozent der Gesamtbewertung aus.
Versicherte sollten bei der Haftpflichtversicherung auf einen möglichst komfortablen Schutz achten. Neben dem Forderungsausfall sollte die Versicherung auch Gefälligkeitsschäden umfassen: Zum Beispiel, wenn der Versicherte bei einem Umzug hilft und dabei das Leder des teuren Sofas beschädigt.
Haftpflichtversicherung für Familien
Ebenso sollten deliktunfähige Kinder eingeschlossen sein. Kinder unter sieben Jahren können nicht für Schäden haftbar gemacht werden. Geht beim Spielen das Fenster des Nachbarn zu Bruch, kann das zu einem Streit führen. Denn haben die Eltern ihre Aufsichtspflicht nicht verletzt, bleibt der Nachbar auf seinem Schaden sitzen. Sind deliktunfähige Kinder mitversichert, lässt sich Streit vermeiden.
Der Wettbewerb bei Haftpflichtversicherungen ist unter den Anbietern groß. „Wir nehmen den Trend wahr, dass sich besonders in den Top-Tarifen die Vielfalt der modernen Lebenswelt in Form von Zusatzleistungen aus den Bereichen Hobby, Mobilität, Reisen und Gemeinschaft widerspiegelt“, sagt Markus Kirchner, Produktmanager bei der GEV Grundeigentümer Versicherung. Mit dem Tarif „Protect Premium“ belegt der Versicherer den ersten Rang. Der umfangreiche Versicherungsschutz kostet für eine Familie 71,10 Euro.
Bei den VHV Versicherungen, die mit dem Tarif „Klassik-Garant inklusive Baustein exklusiv“ ebenfalls mit der Höchstnote sehr bewertet wird, gibt es ein „Update“ der Leistungen. „Ein Kunde profitiert also sofort von den regelmäßigen Leistungserweiterungen von neuen Tarifgenerationen“, sagt Markus Galuba, Leiter SHU Privat & Sachfirmen bei den VHV Versicherungen.
Mit einer automatischen Innovationsgarantie stattet die HDI Versicherung den Tarif „PHV Komfort“ aus. Auch Wallboxen für das Laden des E-Autos, Balkonkraftwerke oder Photovoltaikanlagen mit Einspeisung ins öffentliche Netz sind durch den Tarif abgesichert, sagt Cord Mönkemeier, Senior Experte im Produktmanagement der HDI Versicherung. Die Versicherungssumme liegt bei 20 Millionen Euro.
Verbraucherschützer Grieble empfiehlt Versicherten mit Altverträgen, die Policen regelmäßig zu überprüfen und sie gegebenenfalls durch neuere Tarife zu ersetzen. Denn nicht selten liegt die Versicherungssumme weit unter der empfohlenen Mindesthöhe von zehn Millionen Euro. Dann kann es im Ernstfall dazu kommen, dass der Versicherte nur einen Teil eines hohen Schadens übernimmt. Das kann den finanziellen Ruin bedeuten, der leicht zu verhindern ist.
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